Bye bye Maestro

15. November 2021
 

Ersatz für Maestro

Kaum ein Schweizer Bankkunde oder -kundin kennt nicht das blaue rote Maestro Zeichen auf seiner Bankkarte. Die Maestro Karte ermöglicht es den Kunden auch im Ausland eine Zahlung zu tätigen. Nun lässt der Herausgeber, der US-Kreditkartenanbieter Mastercard, das Maestro System auslaufen und vergibt ab Juli 2023 keine neuen Karten mehr. Stattdessen setzt er auf eine neue Debitkarte. Die noch im Umlauf verbleibenden Karten behalten jedoch ihre Gültigkeit bis zum Ablaufdatum, welches auf jeder Karte zu finden ist. 

Onlineshopping

Was bedeutet dies für die Kunden?

 

Zahlreiche Banken haben bereits mit dem Austausch der Karten begonnen. Doch wie unterscheidet sich die neue Debitkarte von der Maestro-Karte? Auch bei der neuen Karte von Mastercard werden die gezahlten Beträge gleich wie bei der Maestro-Karte sofort abgebucht. Neu können die Kunden mit der Karte auch in Onlineshops und auf Reisen bezahlen. Die Debitkarte besitzt somit gewisse Funktionen einer Kreditkarte. Mit der Maestro-Karte war dies nicht möglich. Ein weiterer Vorteil ist das Hinzufügen der neuen Debitkarte zum digitalen Portemonnaie (Wallet) von Apple, Google oder Samsung Pay. Dadurch wird das Bezahlen via Smartphone möglich. Zusätzlich kann weltweit kontaktlos bezahlt werden. Die Kosten für die neue Debitkarte belaufen sich je nach Bank zwischen 40 und 50 Franken. 

Ersetzt die Debitkarte meine Kreditkarte?

 

Mit der neuen Funktion des Bezahlens im Onlineshop konkurriert die neue Debitkarte den Kreditkarten. So stellt sich die Frage, ob der Kunde neben der Debitkarte auch noch eine Kreditkarte braucht. Kunden, welche die Kreditkarte hauptsächlich für Käufe in Onlineshops verwenden oder für die Bezahlung via Smartphone, dem wird die Karte reichen. Es zeigt sich auch, dass Bargeldbezüge im Ausland mit der Kreditkarte wesentlich teurer sind als mit der neuen Debitkarte. Fakt ist aber, dass die Debitkarte kein Bezahlen auf Pump ermöglicht. So kann nur solange eingekauft werden, wie genügend Geld auf dem Zahlungsverkehrskonto vorhanden ist. 

Ob die Kunden in Zukunft noch eine Kreditkarte benötigen, kann nicht pauschal beantwortet werden. Wer weiterhin von Vorzügen wie der Reservation eines Mietautos oder eines Hotelzimmers profitieren möchte, braucht weiterhin eine Kreditkarte. Und nicht zu vergessen sind Zusatzleistungen wie Reiseversicherung und Bonusprogramme, die viele Kreditkartenanbieter offerieren.

Ersetzt die Debitkarte die Kreditkarte?

Und was macht VISA mit V Pay?

 

Das Pendant zur Maestro-Karte von Mastercard ist V Pay von VISA wie es bspw. die Raiffeisenbank ihren Kunden anbietet. Recherchen haben ergeben, dass auch bei V Pay in ferner Zukunft eine Ablösung stattfinden soll. Wann und wodurch ist jedoch noch nicht bekannt. 

Abhängigkeit der US-Kreditkartenanbieter 

 

Ohne Maestro und V Pay werden die beiden Kreditkartenanbieter Mastercard und VISA noch mehr Macht haben. Denn ohne die EC (auch bekannt als Girocard) bleibt die Auswahl nur zwischen den beiden Anbietern. Eine Alternative dazu wird in Zukunft die EPI European Payment Initiative darstellen. Die EPI ist ein Zusammenschluss von 30 europäischen Banken, welche die Herausgabe eines europäischen Zahlungssystems planen. Über die EPI haben wir in unserem Blogartikel vom 17. Mai 2020 berichtet. Das Produkt ist jedoch noch nicht marktreif ist. Die Lancierung des neuen Zahlungssystems ist auf 2022 geplant. 

Kreditkarten